Casualraiding ohne Herausforderung

in der letzten zeit fällt mir immer mehr auf, wie casual-lastig das spiel eigentlich geworden ist...



es ist derzeit nichts besonderes mehr, im kompletten t7.5-gear durch azeroths instanzen zu wandern - sogar casualgamers, welche nur einmal in der woche raiden, stehen mittlerweile aufgrund der leichten instanzen sehr gut ausgerüstet herum - und das nach kürzester zeit. nicht, dass ich es den casuals nicht gönnen möchte, nein mir geht es nur darum, wie blizzard es im laufe des switches von BC zu WOTLK leider geschafft hat, das game extrem zu vereinfachen. und nachdem ich eine weile bezüglich 3.1 die resumees der betatester verfolgt habe, scheint sich hier nichts zu ändern, sondern es bleibt weiterhin sehr, sehr casualfreundlich!

nun kann man sagen, dass es allen ermöglicht werden soll, den content zu sehen. andererseits ist blizzard ein börsennotiertes unternehmen, welches alle mittel anwenden muss, um die user zu halten. die breite masse sind nunmal casuals, wie hält man diese melkkuh also am besten ingame gefesselt? richtig, in dem man ihnen endlich auch die möglichkeiten bereit stellt, schnell an items zu kommen, denn items steigern den willen weiter zu spielen, mehr items bekommen zu wollen - das belohnungssystem funktioniert auf einmal in raids für casuals, was vorher kaum in diesem ausmaß funktionierte.

ich raide schon seit ende 2005, als MC und ZG, kurz darauf dann BWL zugänglich war. an items zu kommen war damals wirklich noch neben dem recht hohen aufwand die damals (noch recht statischen) schwereren bosse zu legen, eine langwierige geschichte. da sind nur zwei setteile pro boss gedroppt, was bei einem 40-mann-raid auch wegen dem progress wirklich einiges an zeit brauchte, bis alle ausgestattet waren (ich glaube wir waren sogar nur 2 schamanen, die zum release von AQ40 ihr set komplett hatten). heute sieht das ganz anders aus; 25 leute farmen (auch als random-casual-raid) nach spätestens dem dritten run auf naxx/sartharion die instanzen ab die items verkommen zum freeloot und sind nicht einmal mehr blau - nein episch...

wahrlich episch kommt einem alt eingesessenen raider das ganze nicht mehr vor.

versüßen will blizzard dem ambitionierten raider aber den raidalltag mit achievements, was vom ansatz her keine schlechte sache ist - vorrausgesetzt der raid spielt da mit. doch ganz ehrlich, diese achievements sind doch eigentlich kein "deluxe"-content, den man neu erfahren kann, oder? das ist doch lediglich auch wieder nur ein warmer abwasch von dem, was es schon gibt.

der besondere reiz ist IMHO weg, den es einst bei schweren bossen gab, denn der unterschied zwischen damals (ein boss, eine taktik, ein schwierigkeitsgrad um weiter zu kommen) und heute (ein boss, easymode und weiterkommen später dann hardmode) ist im endeffekt ziemlich gravierend.
ich erwische mich schon selbst dabei, dass ich einfach keine lust mehr habe, nachdem ein boss auf den boden gepresst wurde, das ganze noch zig weitere male zu machen, nur um den selben encounter auf anderem wege gen boden gestreckt zu haben. ich finde das auf dauer langweilig und mit "content erleben" hat das nicht viel zu tun. für den ambitionierten raider ist das auf dauer alles andere als packend, die motivation hält nicht so an, als wenn man die bosse ein erstes mal legt - zumindest aus meiner sicht.

my 2 cents.

p.s.: wenigstens muss man am anfang von 3.1 einmal nen 1stkill hingelegt haben... ein kleiner lichtblick ist also in sicht

Von Shakimas am Mittwoch, 4. März 2009 um 09:49. in Raid.
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